Der Kraftsport – Das Ende der Klischees

Dem Krafttraining eilt nach wie vor der Ruf voraus , ein Sport für besonders eitle wie auch selbsverliebte Menschen zu sein. Dazu kommt noch die übel riechende Kraftkammer, die verschwitzten Körper und die aufgeblasenen Muskeln und Egos… Alles zu Unrecht, wie die Medizin in den vergangenen Jahren herausgefunden und belegt hat! Mittlerweile gibt es faktisch keinen Problembereich mehr, bei dem Muskeltraining bzw. Kraftsport nicht als wirkungsvoller Schlüssel zur Gesundheit angesehen wird.

Muskulatur ist weitaus mehr als bloße Optik

Immerhin ist die Muskulatur das größte Stoffwechselorgan des Menschen und macht im Schnitt 40 Prozent der Körpermasse bei Männern , und etwa 30 Prozent der Körpermasse bei Frauen aus. Sie kontrolliert nicht nur jede kleinste Bewegung, sie trägt ebenso zur Verdauung und zum Hormonstoffwechsel bei. Die Muskulatur ist des Weiteren auch für den Temperaturhaushalt unseres Körpers hauptverantwortlich und besitzt beeindruckende Heilkräfte.

One workout a day, keeps the doctor away

Ein Körper ohne Muskeln ist wie ein Motor ohne Sprit – er läuft nicht und ist nutzlos. Im letzten halben Jahrhundert ist die durchschnittliche Muskelaktivität der Menschen dramatisch gesunken, während sich die Nahrungsaufnahme vergrößert hat. Resultierend daraus gibt es immer mehr übergewichtige oder untrainierte Menschen mit großen körperlichen Problemen oder Einschränkungen, die sich vor allem im fortgeschrittenen Alter immer stärker bemerkbar machen. Ein trainiertes Muskelkorsett ist jedoch in der Lage, den gesamten Bewegungsapparat zu stabilisieren und ähnlich einer Schiene beispielsweise geschwächte Bandscheiben auszugleichen. Bei Osteoporose ist Krafttraining als Gegenmaßnahme unumgänglich. Durch einen positiven Belastungsreiz, verbessert sich die Knochendichte und der Knochen wird sozusagen neu aufgebaut.

Starke Signale für ein längeres und gesünderes Leben

Wird unser Körper durch Kraftsport positiv belastet, reagiert unser Hormonsystem darauf und setzt Signalstoffe frei. Diese Signalstoffe funktionieren im Prinzip wie Medikamente einer Hausapotheke und sind nicht nur für den Muskelaufbau und die Fettverbrennung zuständig. Sie stimulieren die Bildung von Abwehrzellen im Körper, die Infekte und Tumorerkrankungen vorbeugen und schaffen es sogar, dem krebserregenden Einfluss des Bauchfetts und der Arterienverkalkung entgegenzuwirken. Damit kommt der Kraftkammer auch eine immense Bedeutung in der Vorbeugung von Bluthochdruck, Schlaganfällen und Herzinfarkten zu.

Es ist nie zu spät um durchzustarten

Der richtige Moment, um mit dem Kraftsport zu beginnen, ist jetzt. Denn Alter, Geschlecht oder Fitnesszustand spielen nur eine untergeordnete Rolle. Von den positiven Effekten und Auswirkungen auf Physe und Psyche profiert man in jeder Lebensphase. Wichtig ist vor allem, sich zu Beginn Unterstützung zu holen. Im fortgeschrittenen Alter oder mit negativen Vorbelastungen wäre es ratsam, vor Trainingsbeginn einen Artzt aufzusuchen, um medizinische Bedenken auszuräumen. Danach sollte man mit einem erfahrenen Personal Coach sein individuelles Trainingsprogramm erarbeiten. Alleine loszulegen, ist eher  kontraproduktiv und die Tipps der Trainingskollegen sind zwar nett gemeint, aber nicht zwingend zielführend.